Immer richtig viel zu erzählen gibt es, wenn sich die bereits 1987 gegründete Europe Top 16 – Tischtennis – Fan–Gruppe des TV Merklingen auf eine ihrer Reisen begibt. Insgesamt 10 Personen machten sich diesmal vom 1. bis 04. Februar auf, um zum Europe Top 16, dem europäischen Tischtennis – Ranglisten –Turnier, der besten Damen und Herren Europas, nach Montreux in die Schweiz zu fahren. Bereits Anfang 1987 hat für die Fan – Gruppe alles begonnen, als sich 4 Tischtennisspieler des TV Merklingen kurz entschlossen auf den Weg nach Basel, in die St. Jakob-Halle machten, um die besten Spielerinnen und Spieler Europas zu sehen. Das außerordentlich traditionsreiche Europe Top 16 Tischtennis – Ranglisten – Turnier dient dem Tischtennis Weltverband (ITTF) und der Europäischen Tischtennis-Union (ETTU) als Qualifikation zum Weltcup, der dieses Jahr im Oktober in Chengdu/China stattfindet. So wurde mit den Jahren die Liste der besuchten Städte wie Ljubljana(JUG/88), Wien (AUT/92), Kopenhagen (DEN/1993 + 2006), Arezzo (ITA/1994 + 2007), Dijon (FRA/1995), Halmstad (SWE/98), Split (KRO/99), Rotterdam (NED/2002), Rennes (FRA/2005), Lüttich (BEL/2011), Lausanne (SUI/2014), Lyon (FRA/2012), Gondomar/Porto (POR 2016) und Antibes (FRA/2017) neben vielen anderen natürlich, immer länger. Nach einer wirklich detaillierten Reisevorbereitung durch TVM – TT – Abteilungsleiter Hans-Peter Wörtz, toll unterstützt vom Schweizer Turnierdirektor Georg Silberschmidt, der viele hilfreiche Infos und Tipps lieferte, sowie unter Mithilfe von Mike Steeb, Frank Waldeck und Andreas Haßler, ging es am frühen Morgen des 01. Februar um 5.55 Uhr, mit 2 Autos Richtung Ulm/Hauptbahnhof, endlich los. Bevor von dort acht Teilnehmer den ICE Richtung Mannheim bestiegen, wurde im Ulmer Bahnhof noch ein kleines Frühstück eingenommen. Je ein weiterer Teilnehmer startete zeitgleich in Darmstadt beziehungsweise Königswinter. Allerdings war es dann mit der Reisefreude recht schnell wieder vorbei. Bereits kurz nach Stuttgart blieb der ICE auf freier Strecke eine halbe Stunde liegen. Als es dann endlich weiter ging, war die eingeplante Umsteigezeit für Mannheim bereits aufgebraucht. Genau zum Zeitpunkt der Ankunft dort fuhr der Euro-City-Express 151, der Reisegruppe mit den beiden Teilnehmern aus Darmstadt und Königswinter, Richtung Basel davon. Jetzt hieß es erst einmal im DB Bahn – Reisezentrum Mannheim, nach einer neuen Verbindung nach Lausanne und Montreux Ausschau halten, während die anderen beiden Reiseteilnehmer, so wie ursprünglich geplant, mit dem ECE 151 auf dem Weg nach Basel, Olten und weiter nach Lausanne und Montreux, waren. Glück im Unglück war, dass es dann schon 45 Minuten später eine Verbindung mit dem ICE 275 nach Bern gab. Vor dort ging es dann praktisch ohne Aufenthalt, direkt mit dem nächsten Zug über Lausanne nach Montreux. Dort wurden die Reisenden dann von einem eher untypischen Winterwetter begrüßt. Selbst die Palmen senkten an diesem Tag ihr Haupt unter der Schneelast. Nach einem kurzen Fußmarsch zum Hotel, direkt am See, wurden die Zimmer bezogen und im Anschluss noch ein wenig die Umgebung bekundet. Nur wenige Meter vom Hotel entfernt gab es die bekannte „Freddy – Mercury – Statue und ein tolles Bergpanorama zu bestaunen.
 
Später am Abend wurde noch ein Restaurant fürs dringend nötige Abendessen aufgesucht und erste Bekanntschaft mit den saftigen schweizer Preisen gemacht. Danach war dann für alle Nachtruhe angesagt, da die Reisestrapazen doch nicht so ganz unerheblich waren. Am Samstagmorgen, direkt nach dem Frühstück, kurz vor 9 Uhr, machten sich die Reiseteilnehmer nur 100 Meter vom Hotel entfernt, mit dem Bus der Linie 201, auf den Weg zur Sporthalle „Salle omnisport du Pierrier", nach Clarens, einem nur wenige Kilometer entfernten Stadtteil von Montreux. Die Fan - Gruppe war schon sehr auf die kommenden zwei Tage und die vielen Tischtennisspiele gespannt. Nach dem Eintreffen dort gab es sogleich eine sehr herzliche Begrüßung, denn das Verhältnis war ja schon im Vorjahrjahr wirklich sehr herzlich. Erst einmal in der Halle, machten sich alle, nach anbringen der Fan-Fahne, daran das deutsche Team um Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll, Petrissa Solja und Nina Mittelham in ihren Partien anzufeuern und kräftig zu unterstützen.
Richtig viele unglaubliche und äußerst tolle Ballwechsel gab es für die Tischtennis-Fans am ersten Tag, in der vor Spannung knisternden und gut besetzten Veranstaltungshalle zu bewundern. Am ersten Turniertag schlugen sich damit alle deutschen Spielerinnen und Spieler sowie und auch die Merklinger Fans sehr wacker. Lediglich Nina Mittelham schied dann am Abend im Viertelfinale aus. Es wurde von 10 Uhr in der Früh bis um 22.30 Uhr in der Nacht gespielt beziehungsweise angefeuert. An der Verpflegung gab es ebenfalls nichts auszusetzten. Mit „Roten“ und „Bratwürsten“ jeweils wahlweise mit Brot oder Pommes, sowie einem Fleisch oder Fischgericht gab es eine schöne Auswahl. Auch an süße Leckermäuler hatten man gedacht. Crêpes mit Nutella, Kuchen, Brownies und vieles mehr gab es zu kaufen. Lediglich die stolzen schweizer Preise ließen vielfach den Heißhunger wieder rasch verschwinden. Verhungern musste deshalb aber niemand. Erstens war man bestens mit Verpflegung eingedeckt und zweitens wurden alle, nach diesem ersten harten Turniertag, noch vor der Rückkehr ins Hotel, mit einer sehr schmackhaften Lasagne und Kuchen verköstigt. Nach dem Fußmarsch zurück zum Hotel fielen dann alle sofort in einen tiefen Schlaf. Gut ausgeruht und mit einem reichhaltigen Frühstück versehen ging es dann aber am frühen Sonntagmorgen um 9 Uhr wieder in diesmal ausverkaufte Halle. Auch am Finaltag gaben die verbliebenen deutschen Akteure Ovtcharov, Boll und Solja noch einmal Vollgas und lieferten eine unglaublich gute Leistung ab, bei der den Mitgliedern der Fan – Gruppe wirklich ein ums andere Mal der Atem stockte.
Nach einem hart erkämpften 4:2 Erfolg gegen Sofia Polcanova AUT feierte Petrissa Solja ihren Einzug ins Finale mit einem Freudentanz, während im zweiten Halbfinale Titelverteidigerin Bernadette Szocs ROU gegen Natalia Partyka POL knapp mit 4:3 die Oberhand behielt. Bei den Herren bekam es Dimitrij Ovtcharov dagegen im Halbfinale mit seinem Nationalmannschaftskameraden Timo Boll zu tun. Mit etwas Glück und richtig viel Kampfgeist gelang es Ovtcharov sich hauchdünn mit 4:3 gegen Timo Boll durchzusetzen. Altmeister Vladimir Samsonov BLR bezwang dann im anderen Halbfinalspiel Daniel Habesohn AUT mit 4:2. Damit war es eigentlich schon angerichtet. Solja im Finale gegen Szocs und Ovtcharov im Finale gegen seinen Freund Vladimir Samsonov. Vorher allerdings wurde noch der dritte Platz ausgespielt. Dort setzte sich Sofia Polcanova AUT gegen Natalia Partyka POL mit 4:2 durch. Bei den Herren hatte dann Timo Boll das bessere Ende für sich. Er bezwang in seiner Partie Daniel Habesohn AUT erst im entscheidenden 7. Satz nach richtig hartem Kampf und vielen genialen Ballwechseln mit 4:3 und sicherte sich so die direkte Qualifikation für den Weltcup. Das Damenendspiel führte die Rumänin Bernadette Szocs gegen Petrissa Solja schon mit 3:0, ehe diese immer besser ins Spiel kam, mit jedem Punkt mehr Sicherheit ausstrahlte und Bernadette Szocs schließlich doch noch mit 4:3 bezwang. An Spannung wahrlich nicht mehr zu überbieten war das Herrenfinale zwischen Dimitrij Ovtcharov und Vladimir Samsonov BLR, das mit ganz vielen Führungswechseln und sensationellen Ballwechseln praktisch im Minutentakt aufwartete. Der glücklichere war am Ende Dimitrij Ovtcharov, der Samsonov, nach Abwehr von zwei Matchbällen, im Entscheidungssatz schließlich mit 4:3 (-6,8,3,-14,-6,7,10) bezwang. Nach der Siegerehrung bedankten sich Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll, Petrissa Solja sowie auch Vladimir Samsonov mit einigen gemeinsamen Gruppenbildern und Gesprächen, dann persönlich, für die sehr lautstarke Unterstützung der Fan-Gruppe.
 
Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel, gab es dann für die Fan-Gruppe bei einem nahen Chinesen noch ein schönes Abendessen, ehe die Teilnehmer sich nach einem Schlaftrunk zur Ruhe begaben. Früh am Montagmorgen um 7.00 Uhr klingelte der Wecker um auch pünktlich den Zug von Montreux nach Lausanne und von dort nach Zürich zu erreichen. Das erstere gelang. Doch schon auf dem Weg nach Zürich nahm das Transportproblem schon wieder seinen Lauf. Erst waren im Zug nach Zürich einige reservierte Plätze nicht vorhanden und dann streikte in Bern auch noch die Lokomotive. Es musste auf einen Ersatzzug ausgewichen werden. Glück im Unglück aber war, dass in Zürich der Anschlusszug nach Singen und von dort nach Ulm noch erreicht wurde. Am späten Montagnachmittag kurz nach 17 Uhr waren dann alle Reiseteilnehmer, mit richtig vielen und wirklich beeindruckenden Reiseerinnerungen beladen, wieder Zuhause gelandet. „Das Schönste bleibt stets, heimzukehren“, lautet ein Sprichwort. Da der Austragungsort 2020 für das nächste Europe Top 16 erneut Montreux ist, sind alle Teilnehmer dieser Reise schon wieder sehr begierig auch nächstes Jahr dorthin zu fahren. Die Planungen dafür jedenfalls sind am Tag nach der
Heimkehr schon angelaufen.
 

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